Algorithmisierung – Durch Schrifterkennung zu geringerem Energieverbrauch Innovationsberatung bei AFG-Industrieservice GmbH, Wilhelmshaven

Der Industriestandort Deutschland braucht bei der Versorgung der Produktionsbetriebe viele Zulieferer von Kleinteilen, Modulen oder Verbrauchstoffen. Dies ist das Kerngeschäft der Firma AFG-Industrieservice GmbH, die in ihrem Leistungsangebot die Anlieferung von unterschiedlichsten, sogenannten C-Teilen für die Industrie bündelt. Seit der Pandemie ist einer Mehrheit der Deutschen bewusst, wie zerbrechlich die Logik der sogenannten Supply Chain ist. Sehr schnell kam es damals durch Lieferschwierigkeiten zu einem Mangel an Nudeln, Klopapier oder Benzin. Auch im Fahrzeug- oder Maschinenbau ist eine verlässliche Versorgung mit Lieferungen essenziell. Viele Arbeitsplätze sind davon abhängig.


Darüber hinaus gibt es eine soziale- und ökologische Verantwortung, die das Unternehmen mit der Logistikkette verbindet. „Wir sind die verlängerte Werkbank unserer Kunden. Diese verlassen sich darauf, dass unsere Teile zum Beispiel nicht durch Kinderarbeit produziert werden. Darüber hinaus sind wir ständig in einem Verbesserungsprozess der Nachhaltigkeit. Auf diese Weise sind wir auch auf die Modernisierung unseres Wareneinganges durch digitale Strukturen gekommen,“ erklärt Friedrich Ortgies, Geschäftsführer bei AFG. Sein Kollege und kaufmännischer Leiter Michael Murfin ergänzt: „Unser neuester Clou ist eine OCR Software.“ Die OCR-Technologie (steht für Optical Character Recognition oder optische Buchstabenerkennung) wird im Unternehmen eingesetzt, um physische Dokumente – in diesem Fall Lieferscheine oder auch Rechnungen - in PDFs umzuwandeln. Darüber hinaus nimmt die Software die Inhalte der Dokumente auf und unterscheidet sogar zwischen maschinen- versus handgeschriebenen Texten. Anschließend hat das Unternehmen die Inhalte elektronisch erfasst und es lassen sich Archivierungen, Bearbeitungen und Suchfunktionen in Standardsoftware wie Microsoft Office durchführen.

Die Inhalte werden für gewöhnlich über einen Algorithmus erkannt, der auf bestimmte Muster im Bild angelernt wird. „Bei der Technologie handelt es sich um eine künstliche Intelligenz, die während der Arbeit ständig weiterlernt. Zum Beispiel ausgehend von einem Kreis für ein O, würde die Software recht schnell erkennen, dass eine Handschrift den Kreis nicht ganz schließt und trotzdem ein O meint,“ berichtet Michael Ewertz von der Firma HUEBINET, die als Dienstleister das System im Hause AFG umsetzt. Für den Anwender und auch die Umwelt liegt der Vorteil in einer geringeren Nachbearbeitungszeit. Der Lieferschein wird gescannt und die Positionen werden automatisch ins Warenwirtschaftssystem übernommen. Eingabefehler gehören der Vergangenheit an. Damit sind auch „Sucheinsätze“ nach bestimmten Teilen im Lager nicht mehr notwendig und Wege des Kommissionierers bzw. Staplerfahrers werden verkürzt. Dadurch lässt sich neben der Zeit und den menschlichen Ressourcen vor allem Energie aus Transport und Rechnerleistung einsparen. Und last but not least wird die Qualität der Dienstleistung verbessert. Der Kunde kann sich darauf verlassen, dass die gewünschten Teile tatsächlich im Lager sind und der prognostizierten Lieferzeit nichts im Wege steht.

 

 

Das Land Niedersachsen unterstützt den Aufbau und die Umsetzung des Projektes „Wissens- und Technologietransfer in der JadeBay-Region“ mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Es wird von der JadeBay GmbH als Projektträgerin in enger Abstimmung und in Zusammenarbeit mit den lokalen Wirtschaftsförderungen umgesetzt. Projektpartner sind die Gesellschafter der JadeBay GmbH: die Stadt Wilhelmshaven und die Landkreise Friesland, Wesermarsch und Wittmund.

EU-Förderung